Sie verkaufen ein Einfamilienhaus. Von außen wunderschön, das sieht jeder auf den ersten Blick. Und innen? Die Geschmäcker sind verschiedenen. Was einem selbst gefällt, verstellt anderen möglicher Weise den Blick. Deshalb ist es beim Verkauf von Immobilien wichtig, Räume so zu präsentieren, dass Interessenten maximal inspiriert sind. Aber wie soll das gehen? Die holländische Firma Cubiqz hat sich darauf spezialisiert und vertreibt gut aussehende Pappmöbel, mit denen man Räume wie aus dem Katalog einrichten kann. Katinka Kolenaar erklärt im Interview wie das geht.
Frau Kolenaar, können Sie uns Ihr Konzept erklären?
Katinka Kolenaar: Also in erster Linie steckt die Idee dahinter, leerstehende Wohnungen mit Möbeln auszustatten. Angefangen hat alles damit, dass wir Wohnungen eingerichtet haben mit richtigen Möbeln von Möbelausstattern. Das war allerdings sehr kostspielig und zeitaufwendig, da man ein Lager für die Möbel brauchte und Leute, die den Transport der Möbel übernehmen. Das wiederum führte zu längeren Lieferzeiten. Da ist uns irgendwann bewusst geworden, dass es auf diese Weise nicht so gut funktioniert und so kam die Frage auf, ob es nicht etwas geben kann, was unkomplizierter geht. So kam es erstmals zu unserem Konzept mit den Pappmöbeln — um leerstehende Wohnungen einzurichten und auch Pappküchen. Dabei statten wir komplett alle Räume aus, also von Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche bis Büro.
Das heißt, der Hauptvorteil von eurem Konzept ist der finanzielle Aspekt?
In erster Linie ja. Meine Kollegin Cindy, die Innenarchitektin ist und für Projektentwickler die Einrichtung gemacht hat, hat immer davon berichtet, dass es insbesondere bei den Küchen lange Lieferzeiten gab. Zudem kommt noch, dass man sich bei einer echten Einrichtung auf eine Sache festlegen muss. Also eine Aufstellung und eine Farbe. Da kann man nicht mal eben wechseln und dem Kunden andere Variationen aufzeigen. Das ist bei den Pappküchen anders, sie sind kostengünstig und man kann viele weitere Variationen vorzeigen.
Und warum ausgerechnet Pappe?
Pappe hat die Vorteile, dass es keine Lagerfläche braucht, weil man es flach verpacken kann und weil es kostengünstig ist. Außer- dem ist es ein sehr leichtes Material und man kann es überall problemlos verstauen und transportieren. Man kann sozusagen ein ganzes Wohnzimmer im Familienauto transportieren. Bei Pappe denkt man zuerst an braune Kartons, aber natürlich sehen un- sere Möbel nicht so aus. Sie sind alle so verarbeitet, dass sie aussehen wie echte Möbel. Für alle Module gibt es maßgefertigte Bezüge in vielen Farbvarianten, die man selber wählen kann.
Für wen machen Sie das?
Zu unseren Kunden zählen vor allem Immobilienverkäufer, Makler, Projektentwickler, Wohnungsbaufirmen. Aber auch für Immobilieneigentümer, die das selber machen wollen, sind unsere Objekte geeignet.
Was ist der Trick?
Naja, um das am Beispiel zu veranschaulichen: Man hat ein leerstehendes Objekt. Da ist es schwierig zu visualisieren, wie es dann mit Möbeln aussehen wird. Außerdem wirken sich Möbelstücke auch auf die Raumgröße aus. Ein Raum mit einem Bett wirkt größer als einer ohne. Wenn man als Verkäufer seine Immobilie ins Internet stellt, macht das außerdem einen besseren Eindruck, wenn diese bereits mit Möbeln ausgestattet ist. Schließlich nehmen Kaufinteressenten immer dann Kontakt auf, wenn sie eine Wohnung attraktiv finden. Es sind also zwei wichtige Punkte: Die Darstellung im Internet, die zur Kontaktaufnahme verhelfen soll und die Präsentation der Immobilie bei der Besichtigung. Es ist wichtig, dass die Räume auf keinen Fall leer sind oder schmutzig aussehen und dass eine positive Stimmung erzeugt wird.
Professionelle Makler arbeiten mit Homestageing-Partnern zusammen, die vor dem Verkauf durch geschicktes Einrichten und Dekorieren das Schönste aus Ihrer Immobilie herausholen und so den optimalen Verkaufspreis für den Verkäufer erzielen.
